STUDIE DER BERTELSMANN STIFTUNG: Berliner Kinder sind ganz arm dran
Nirgendwo ist der Anteil der armen Kindern in Deutschland größer als in Berlin. Mehr als jedes dritte Kind in der Hauptstadt ist auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann Stiftung hervor, die am Freitag vorgestellt wurde. Auf Berlin mit einer Kinderarmutsquote von 35,7 Prozent folgen Bremen und Sachsen-Anhalt mit jeweils 30 Prozent. In Baden-Württemberg (8,3 Prozent) und Bayern (7,4 Prozent) ist Kinderarmut kaum anzutreffen. Stadtstaaten sind stärker betroffen als Flächenländer. Für Berlin schlüsselt die Studie die Zahlen nicht nach Bezirken auf. Bundesweit galt 2008 jedes fünfte Kind (20,2 Prozent) als arm. In diese Kategorie fallen alle Kinder unter 15 Jahren, die Hartz-IV-Leistungen beziehen. Der Studie zufolge sind die Ausgaben für soziale Leistungen von 2005 bis 2010 von 35,4 auf 42,2 Milliarden Euro (+19 Prozent) gestiegen. „Damit geben die Kommunen bereits 23,3 Prozent ihrer Budgets für Soziales aus“, hieß es. Die Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe stiegen von 2006 bis 2009 von 20,9 auf 26,9 Milliarden Euro. Davon entfielen allein 5,5 Milliarden Euro auf die Hilfen zur Erziehung für Minderjährige. (dpa)
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