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KONZERTGezähmte Leidenschaft

Dass das Debüt „More Parts Per Million“ des Portlander Trios „The Thermals“ Anfang des Jahrtausends in den Ohren der Indie-Punk-Gemeinde so ungemein erfrischend geklungen hat, hat nicht wenig damit zu tun, dass deren Vierband-Kassettenrekorder-Ästhetik nebst rasender Anklage all dessen, was sich außerhalb der Garagenwände befindet, sich so ermutigend trendfrei auf das Wesentliche konzentriert hat. Inmitten all der zehnköpfigen Indiefolk-Kollektive und computerunterstützten Dance-Rocker genügten endlich mal wieder Bass, Gitarre, Schlagzeug, drei Akkorde und jede Menge herzzerreißende No-Fi-Leidenschaft, um die ganze Welt in jeweils maximal drei Minuten auf den Punkt zu bringen respektive aus den Angeln zu heben. Gerade mal 60 Dollar soll der Spaß zudem nur gekostet haben. Auch den Nachfolger „Fucking A“ haben die Ungestümen in nur vier Tagen eingespielt, allerdings gemeinsam mit „Death Cab For Cutie“s Chris Walla – und längst nicht mehr so roh. Und das nunmehr sechste Album „Personal Life“ erinnert nur noch selten an die einstige Wucht. Auf feinen Sarkasmus, jede Menge „Oh-oh-ohs“ und einen treffsicheren Bass muss auch diesmal niemand verzichten – aber das können andere eben auch ganz gut. MATT

■ Di, 19. 4., 20 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30

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