LESUNG/FOTOS/MUSIK: Strahlende Zukunft
Noch keine Idee für einen unvergesslichen Sommerurlaub? Das US-Wirtschaftsmagazin Forbes Magazine schlägt Prypjat in der Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl vor: definitiv einer der „world’s unique places to visit“. Im Dezember hat das ukrainische Katastrophenschutzministerium angekündigt, die verstrahlte „Zone“ 2011 für den Tourismus zu öffnen. Bis zu einer Million Extremtouristen werden pro Jahr erwartet. Einstimmen kann man sich auf die Reise am Montag im Literaturhaus: 2009 und 2010 ist die Berliner Journalistin und Autorin Merle Hilbk mehrere Monate lang durch die verstrahlten Gebiete gereist – bis hin zum Reaktor. Begleitet wird sie von der Übersetzerin Mascha, ein „Tschernobyl-Baby“: 1986 wurde sie dort geboren – und hat auf viele Dinge eine vollkommen andere Perspektive als die Journalistin aus dem Westen. Hilbk unterhält sich mit den Menschen, die immer noch in der evakuierten Zone leben. Zum Beispiel mit einer Kasachin, die hierhin gezogen ist, um ihren Kindern ein besseres Leben zu bieten – und schon einen Sohn wegen der gesundheitlichen Folgen der Strahlung verloren hat. Am Montag liest Hilbk aus „Tschernobyl Baby: Wie wir lernten, das Atom zu lieben“ (Eichborn, 280 S., 17,95 Euro), zeigt Fotos und legt russischen Hip-Hop auf. MATT
■ Mo, 18. 4., 19 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38
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