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Rasselnde Sensenmänner

SCHEPPER-FOLK Die sechs New Yorker Outlaw-Gothic-Americana-Weirdos „O’Death“ stellen Montagabend im Molotow ihr neues Album „Outside“ vor

Dass es sich bei traditionellem US-Folk und Punk um zwei völlig unterschiedliche ästhetische Ansätze und Stile handelt, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Ganz praktisch und lautstark wird er seit ein paar Jahren von den sechs New Yorker Outlaw-Weirdos von „O’Death“ widerlegt.

Am Montagabend schmeißen die bärtigen Schepper-Folk-Heroen im Molotow Gospels aus der Zeit des Bürgerkriegs, Musik aus den Appalachen, süße Melodien, die Energie des Punk und des Whiskeys und „emmet otter’s jug-band christmas“ in einen großen Topf und garnieren das Ganze mit Gitarren, Banjos, Ukulelen, Streichern, Schellenkränzen, der rasselnden und dann wieder schlingernd wie der frühe Will Oldham Freude- und Klagelieder singenden Stimme von Sänger Greg Jamie und allerhand anderem scheppernden Zeug.

Vor der wilden Mischung dürften sich Tom Waits, „16 Horsepower“ oder die „Pogues“ genauso tief verneigen wie auf der anderen Seite wohl auch die „Rednex“. Und unter Brooklyner Sensenmännern und -frauen gelten die bärtigen Wahnsinnigen sowieso immer noch als der heißeste Scheiß.

Am Montag stellt das morbide urbane Hillbilly-Sextett sein drittes Album „Outside“ vor. Das klingt nicht mehr so frisch wie noch der Erstling, aber nun ja: Es geht hier schließlich auch zuvorderst um den Tod. MATT

■ Mo, 16. 5., 21 Uhr, Molotow, Spielbudenplatz 5

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