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ÜBERBLICKErzähler der Saison

LISTE Die meistbesprochenen Romane des Herbstes: Mit diesen acht Büchern können Sie auf jeder Party mitreden. Selbst lesen können Sie sie selbstverständlich auch

Dave Eggers: „Circle“. (Kiepenheuer & Witsch) Rechtfertigt ein wichtiges Thema einen langweiligen, schlecht geschriebenen Roman? Nö. Schauen Sie selbst!

Nino Haratischwili: „Das achte Leben“. (FVA) 1.300 Seiten, und keine ist zu viel. Nino Haratischwili beschreibt drei Generationen in Georgien, zwischen Schokoladensehnsüchten und Sowjetängsten.

Thomas Hettche: „Pfaueninsel“. (Kiepenheuer & Witsch) Eine Kleinwüchsige in Preußens Arkadien, während ringsherum die Moderne galoppiert. Kluge historische Fantasie.

Judith Hermann: „Aller Liebe Anfang“. (Fischer) Kann sie nun schreiben, kann sie es nicht? Muss man dann wohl doch selbst gelesen haben. Kontroversestaufgenommener Roman der Saison.

Wolfgang Herrndorf: „Bilder deiner großen Liebe“. (Rowohlt.Berlin) Ach, Isa. Das große Abschiedsgeschenk des brillanten Erzählers Wolfgang Herrndorf, an sich selbst und vor allem an die Leser.

Karen Köhler: „Wir haben Raketen geangelt“. (Hanser) Wenn’s denn auch mal einfallsreich, brillant und originell erzählt sein darf. Rasantestes Debüt des Herbstes.

Thomas Melle: „3000 Euro“. (Rowohlt.Berlin) Abgestürzter Jungunternehmer (seiner selbst) braucht 3.000 Euro, eine Kassiererin bekommt für einen Pornodreh 3.000 Euro. Wird sie ihn retten? Gegenwartsliteratur, ernst genommen. Auch so etwas wie ein politisch brisantes Märchen.

Lutz Seiler: „Kruso“. (Suhrkamp) Freiheit auf Hiddensee, mitten in der DDR. Lutz Seiler hat einen Roman über eine verschworene Außenseitergemeinschaft geschrieben. Poetisch patente und potente Sprache, bisweilen männerbündisch.

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