DER RECHTE RANDWORUM ES BEIM TREFFEN DER PARTEI „DIE RECHTE“ GEHT: Aufbauarbeit in Algermissen
Christian Worch bittet um „pünktliches Eintreffen“. Zur Bundesvorstandssitzung der Partei „Die Rechte“ lädt deren Bundesvorsitzender ins niedersächsische Algermissen (Kreis Hildesheim) ein: Am 19. Oktober will Deutschlands jüngste rechtsextreme Partei etliche personelle Entscheidungen treffen. Aber auch Fragen der politischen Ausrichtung stehen auf der Tagesordnung, die der taz vorliegt.
Am Pfingstsonntag 2012 hatte Worch die Gründung bekannt gegeben. Vollzogen wurde die in Hamburg, den Termin, zu dem auch frühere DVU-Kader und Aktivisten von „Freien Kameradschaften“ kamen, hatte man geheim gehalten – um Störungen vorzubeugen, sagte Worch damals, gemünzt auch auf die NPD.
Im Norden hat „Die Rechte“ – bundesweit knapp 500 Mitglieder – bisher kaum Strukturen aufzubauen verstanden, anders als beispielsweise in Nordrhein-Westfalen. Landesverbände hat „Die Rechte“ in Bremen und Niedersachsen. Auf ihrer Facebook-Seite wettert derzeit „Die Rechte Braunschweiger Land“ gegen Asylanten in Schöningen – und gratuliert Wladimir Putin zum Geburtstag.
Auf der anstehenden Sitzung soll Ingeborg Lobocki, ehemalige DVU-Vorsitzende in Schleswig-Holstein, in den Bundesvorstand aufgenommen werden. Als Bundesschatzmeister stellt sich Martin Ziegler, Ex-DVU-Vorstandsmitglied in Schleswig-Holstein, zur Wahl. Weil im November die Gründung eines Landesverbandes in Sachsen-Anhalt geplant ist, will man nun auch über den Umgang der NPD diskutieren.
Worch möchte sich indes das Okay holen, eine Klage gegen das Land Nordrhein-Westfalen anstrengen zu dürfen. Das Ziel: eine „Wiederholung der Behauptung“ zu unterbinden, dass die Partei „‚wesensnah‘ oder ‚wesensverwandt‘ zur NSDAP“ sei. Was er freilich selbst vor Jahren einem großen Nachrichtenmagazin erklärt hatte: „Warum ich ein Nazi bin“.
ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland
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