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The Whitest Boy Alive im GüterbahnhofSumma Summsumm

Etwas, das weniger ist als die Summe seiner einzelnen Teile, ist als Kunststück ebenso schwer zu produzieren wie sein Gegenteil. Aufs Vorbildlichste bewies das am Sonntagabend die Gruppe The Whitest Boy Alive in der gut besuchten Spedition am Güterbahnhof. An Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboard vier weiß gewandete Bleichgesichter – exzellente Musiker, die ewig an der Soundabmischung mäkeln. Zusätzliches Problem: Die vier nehmen sich zurück und spielen ihren Disco-Gitarren-Pop so verhalten, dass er langweilig und eher zum Summen der einzelne Teile wird. Und zu aufgesetzt auf die zuweilen knallige 80er-Jahre-Hommage klingt die großartige Stimme des schlaksigen Tausendsassas Erlend Øye. Die Melancholie, die ihm mit seiner Zweitband Kings Of Convenience so ergreifend gelingt, verquickt er hier mit geschmeidigem Discopop, der manchmal bei Funk und House anschrägt. Erste Hausnummer in dieser Straße bleibt indes das allseits zitierte Vorbild Zoot Woman. Zu blass und luftig schwebt das Klangbild der weißen Jungs, dessen Potential man ihm aber an allen Ecken und Enden anhört. Ergebnis: Kein Tanz, stummes Mitsummen, vereinzelte Aerobic-Schritte. Robert Best

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