: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
LEKTIONEN
1. Studenten sind unpolitisch gewordenDie Studierenden von heute interessieren sich vor allem für ihre Karriere und ihr privates Glück –und immer weniger für Politik. Laut dem jüngsten „Studierendensurvey“ hält nur ein Viertel der Befragten politisches Geschehen für „sehr wichtig“. Rekordtiefstand auch bei der Rücklaufquote. Nur 18,6 Prozent der angeschriebenen Studierenden haben mitgemacht. Ein weiteres Indiz für das Desinteresse? Vielleicht haben die politisch Interessierten schlicht keine Zeit, sich neben dem Bachelorbüffeln auch noch um die Beantwortung von 20 eng bedruckte Seiten eines Fragebogens zu kümmern. 2. Die deutschen Banken sind stressresistent Alle 24 überprüften deutschen Banken haben den sogenannten Stresstest der EZB bestanden – auch das Sorgenkind HSH Nordbank, das nach der Finanzkrise vom Staat gerettet werden musste. Aus den Reihen der Opposition im Norden kommt aber die Forderung, die HSH Nordbank trotzdem abzuwickeln. Ihr Geschäftsmodell funktioniere einfach nicht. Wenn das mal keinen Stress gibt. 3. Onlinegangster sind Muttersöhnchen Wer sich online gratis Filme anschauen mag, landet meist in der Südsee. Zumindest virtuell, denn viele illegale Streamingseiten enden auf .to, das Internetkürzel von Tonga. Dort wird auf das Urheberrecht offenbar nicht so viel Wert gelegt. In Deutschland schon. Deshalb ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden nun gegen zwei Betreiber mehrerer Websites. Nach den 23 und 25 Jahre alten Brüder wird öffentlich gefahndet. Zu Hause in ihrem Dorf in Schleswig-Holstein traf sie die Polizei nicht an. Dort wohnten sie zuletzt bei ihren Eltern. Und das, obwohl sie mit ihrem illegalen Internetgeschäft Millionen verdient haben sollen. 4. Die Dortmunder lieben die Dunkelheit Dass es nun abends früher dunkel wird, darüber freut sich niemand außer den Spielern der Borussia Dortmund. Denn unter Flutlicht haben sie in dieser Saison super gespielt – sonst nicht so. „Wir sollten den Antrag stellen, nur noch abends zu spielen“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp vor dem Duell gegen den FC Bayern. Er vermutet: Der Mittagsschlaf tat seinen Spielern gut. 5. Die Justiz gibt Rätsel auf Es ist schon länger als ein halbes Jahr her, dass Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß zu dreieinhalb Jahren Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde. Nun hat das Landgericht München II das schriftliche Urteil veröffentlicht – in anonymisierter Form. Das ist üblich und zugleich seltsam, weil ja jeder weiß, um wen es geht. Trotzdem gibt die Justiz mit den 50 Seiten Rätsel auf: Wer sind denn nun die Banken A, B und C, wer X, Y und Z, und was steht hier: (…)? Eines lässt sich aus dem Urteil in jedem Fall herauslesen: Hoeneß war ein krasser Zocker, der mit bis zu 500 Millionen Euro spekulierte. Und am Ende hat er sich selbst verzockt. SEBASTIAN ERB
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