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Schollen, Schollen, überall

QUOTEN Fischereiverbände fordern, dass sie in der Nordsee wieder mehr fangen dürfen

Eine „Schollenschwemme in der Nordsee“ hat der Verband Deutschen Kutter- und Küstenfischer ausgemacht. Der Bestand habe im laufenden Jahr einen historischen Höchststand erreicht, teilte der Verband gestern in Hamburg mit und berief sich sogleich auf den Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES): Dieses Gremium vornehmlich europäischer Meereswissenschaftler halte eine Erhöhung der Fangquoten bei vielen Fischarten in Nord- und Ostsee für verantwortbar.

Selbst bei einer Festsetzung der jährlichen Schollen-Fangquote auf 84.000 Tonnen werde der Gesamtbestand der Elterntiere im Jahr 2013 auf deutlich über eine halbe Million Tonnen steigen, so die Prognose. Auch die Bestände der meisten anderen Arten zeigten „Erholungstendenzen“. Daher könnten die Fangquoten „auf breiter Front steigen“. Dies gelte für den Schellfisch, den Wittling, die Seezunge und den Kabeljau. Bei Butts und Flundern sollten die Quoten stabil bleiben.

Lediglich beim Seelachs werde eine Quotensenkung um 15 Prozent auf gut 80.000 Tonnen empfohlen. Hier habe es trotz nachhaltiger Bewirtschaftung wenig Nachwuchs gegeben.

Die Fangquoten für das kommende Jahr werden im Herbst von den Agrarministern der EU in Brüssel beschlossen. Zumeist bleiben sie auf massiven Druck der Fischereiindustrie deutlich über den Empfehlungen der Wissenschaftler und selbst über den Vorgabe der EU-Kommission. Aus deren Sicht nämlich sind fast 90 Prozent der europäischen Bestände überfischt. SMV

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