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ARZNEIMITTELSTUDIENBeeinflussung durch Sponsoren

DÜSSELDORF | Ein führender Vertreter forschender Ärzte hat eingeräumt, dass Sponsoren gelegentlich auf medizinische Studien Einfluss nehmen. Es komme auch vor, „dass Studien nicht publiziert werden, wenn sie ein für den Sponsoren ungünstiges Ergebnis liefern“, sagte der Präsident des Dachverbands AWMF, Karl Heinz Rahn, im Deutschlandradio Kultur. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften ist nach eigenen Angaben der Zusammenschluss von rund 160 Einzelgesellschaften. Rahn sprach von einem „speziellen Problem“ bei klinischen Studien, die bei einer Laufzeit von fünf Jahren zwischen 50 und 150 Millionen Euro kosten könnten. Diese könnten aus öffentlichen Mitteln nicht finanziert werden. „Problem ist in der Tat, wenn es gelegentlich Versuche vonseiten der industriellen Sponsoren gibt, Einfluss auf das Studienprotokoll und Einfluss auf die Publikationen auszuüben“, sagte Rahn. Seiner Ansicht nach sollte auch ein öffentlicher Sponsor solche Studien mitfinanzieren. Zudem sprach er sich für ein öffentliches Studienregister aus. Dann lasse sich überprüfen, von welchen Studien die Ergebnisse publiziert wurden. (dpa)

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