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Froh über den vierten Platz

REEDER-FUSION

Im Sport gilt der vierte Platz als „undankbar“, in der Weltwirtschaft ist er schon mal ein Grund zur Freude. So wie am Mittwoch bei der Hamburger Frachtreederei Hapag-Lloyd: Da konnte Vorstandschef Rolf Habben Jansen die Fusion mit der chilenischen Containerreederei CSAV verkünden. Damit wird die neue Hapag-Lloyd zur Nummer vier auf dem hart umkämpften Markt der globalen Frachtschifffahrt.

„Größe ist strategisch wichtig“, sagte Jansen. Wer mit den drei Weltmarktführern Maersk (Dänemark), MSC (Schweiz) und CMA CGM (Frankreich) mithalten wolle, müsse auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren weiter wachsen – und sparen: Mit der Fusion sollen jährlich 300 Millionen US-Dollar durch Synergieeffekte eingespart werden, ohne Stellenabbau, versicherte Jansen.

Hapag-Lloyd steht seit fünf Jahren unter dem Einfluss Hamburgs. Damals gründete die Stadt zusammen mit fünf Hamburger Unternehmen das Konsortium Albert Ballin, um den Verkauf von Hapag-Lloyd an den Konkurrenten NOL in Singapur zu verhindern. Damit sollten der Standort, die etwa 6.000 Arbeitsplätze und der Hafenumschlag an der Elbe gesichert werden. Durch die Fusion und eine Kapitalerhöhung um 370 Millionen Euro wird künftig CSAV mit 34 Prozent größter Anteilseigner an Hapag-Lloyd. Hamburg behält 23,2 Prozent, der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne 20,8 Prozent, der Hannoveraner Mischkonzern Tui hält 13,9 Prozent. Die restlichen rund acht Prozent teilen sich vier kleine Anteilseigner. Vereinbart wurde, dass CSAV, Hamburg und Kühne ihre Dreiviertelmehrheit in einem Pool bündeln und wichtige Entscheidungen gemeinsam treffen. Damit sichert sich die Stadt unter anderem die Möglichkeit, eine Verlagerung des Hauptsitzes aus Hamburg zu verhindern.

Rund 1,14 Milliarden Euro hat Hamburg sich das Geschäft bislang kosten lassen. Auf Rendite aber muss die Stadt weiter warten. Denn Hapag-Lloyd schreibt fortlaufend rote Zahlen, und vor 2016, so Jansen, könne von Gewinn und Dividende keine Rede sein. Wenn überhaupt.  SMV

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