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BRAINSTORM

Vor 75 Jahren kämpften KommunistInnen und AnarchistInnen im Spanischen Bürgerkrieg gegen den späteren Diktator Francisco Franco. Die AnarchistInnen versuchten darüber hinaus eine soziale Revolution. In den von ihnen kontrollierten Gebieten kollektivierten sie Land und Betriebe und setzten Räte ein. 50 Jahre später begleitete der Regisseur Pepe Danquart die RevolutionärInnen Clara Thalmann und Augustin Souchy nach Katalonien, wo diese zwischen 1936 und 1939 gegen Franco und für die soziale Revolution kämpften. Der Film „Die lange Hoffnung“ wird heute um 19 Uhr im Kurzschluss in der Lahnstrasse 16 gezeigt.

Zehntausende verloren im Spanischen Bürgerkrieg ihr Leben. Der Tod eines Menschen aber ist zu jeder Zeit ein unbegreiflicher Verlust. Für Erwachsene ist der schwer zu verarbeiten, Kinder zeigen ihre Trauer oft durch Wut, Angst oder Bauchschmerzen. Sie mit ihren Gefühlen nicht allein zu lassen, darüber spricht Margrit Ruzicka am Samstag um 11 Uhr im Haus der Wissenschaft. Die Sozialarbeiterin arbeitet seit elf Jahren im Hospiz Horn. In ihrem Vortrag „Wie erklärt man Kindern den Tod?“ wird Ruzicka ausführen, wie etwa Bilderbücher zwischen der Sprachlosigkeit der Erwachsenen und den Gefühlen der Kinder vermitteln können.

Um dem gewaltsamen Tod zu entgehen, flohen während des Nationalsozialismus etwa 1.000 Verfolgte ins türkische Exil. Einblicke über deren Leben am Bosporus gibt die Wanderausstellung „Haymatloz“, die seit dem 26. Juli auch im Haus der Wissenschaft zu sehen ist. In deren Rahmen wird Cem Dalaman am Dienstag, den 16. August über die Rolle der Exilanten in der damalige Modernisierungsphase der Türkei berichten. Der Redakteur der rbb-Abendschau promovierte 1998 über das Thema. Sein Vortrag „Die Bedeutung der deutschen Flüchtlinge für den Aufbau der türkischen Universitäten in den Jahren 1933-1945“ beginnt um 18 Uhr. JPB

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