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„Zehn Fußballfelder groß“

10 Jahre Solarzentrum Hamburg

Karin Maring

■ 55, berät im „Solarzentrum“ der Handwerkskammer Hamburg zur Nutzung und Förderung von Solarenergie.

taz: Bei der Gründung des Solarzentrums vor zehn Jahren gab es auf Hamburgs Dächern praktisch keine Solaranlagen. Wo steht die Solarenergie heute, Frau Maring?

Karin Maring: Im Bundesvergleich natürlich immer noch nicht an erster Stelle. Wir haben im Zuge des städtischen Förderprogramms aber kräftig aufgeholt. In der Stadt haben wir heute Solarwärmeanlagen in der Größe von zehn Fußballfeldern.

Wieso lohnt sich die Solarenergie auch in Hamburg?

In den strahlungsreichen Monaten Mai bis September ist die Heizung zwar abgeschaltet, wir brauchen aber trotzdem Wärme für heißes Wasser. Dafür ist die Sonnenenergie ideal: Sie können Wasser völlig ohne zusätzlichen Brennstoff erwärmen. In den letzten Jahren hatte Norddeutschland dafür übrigens bessere Sommer als der Süden.

Wie lange wird der Boom der Solarenergie noch anhalten?

Bis die Dächer voll sind! Wir stellen aber fest, dass der Entscheid, eine Solaranlage einzubauen, stark von politischen Entscheidungen abhängig ist. Wir wünschen uns eine eindeutige Strategie der Politik. Viele politische Entscheidungen führen bei den Kunden zu Verunsicherung. Das spüren wir in der Beratung.

Zur Jubiläumsfeier des Solarzentrums verleiht die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt heute den Hamburger Solarpreis. Wer wird Preisträger?

Dieses Jahr wird die Umsetzung eines Nahwärmesystems in der Harburger Wohnsiedlung Jahnhöhe gewürdigt. Eine Solaranlage versorgt dort die ganze Siedlung mit Wärme. Das ist die Zukunft. Der Trend geht eindeutig dahin, dass nicht mehr jedes einzelne Haus eine Heizung hat, sondern an ein Wärmenetzwerk angeschlossen ist. INTERVIEW: ADM

Verleihung Hamburger Solarpreis: 10 Uhr, Elbcampus

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