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unterm strich

In Hamburg wird gerade schweres Gerät zum Einsatz gebracht – alles im Dienste von Kunst und Kultur. Vier Monate nach der Grundsteinlegung beginnen jetzt die eigentlichen Bauarbeiten an der Elbphilharmonie in der Hansestadt. Am Samstag wurden fünf 25 Tonnen schwere Bagger zum Bauplatz in die Hafencity gebracht. Dort wurden sie mit einem Riesenkran auf das Dach des Gebäudes gehievt. Das sah sicher super aus! Mit Hilfe der schweren Brummer soll der alte Kaispeicher A in den nächsten Monaten zunächst entkernt werden, sagte ein Sprecher der städtischen ReGe GmbH, Bauherrin des 241 Millionen Euro teuren Bauvorhabens. Anschließend sollen die 1.111 Pfähle unter dem Kaispeicher geprüft und ergänzt werden, damit Hamburgs neues Wahrzeichen wirklich sicher steht. Erst dann beginnen die Innen- und Außenarbeiten. Die Eröffnung der Elbphilharmonie ist für den Sommer 2010 geplant. Neben zwei Konzertsälen für 2.700 Besucher soll das Gebäude auch ein Luxushotel und Eigentumswohnungen umfassen. Eine Plaza in fast 40 Meter Höhe soll für alle Bürger offen sein und einen 360-Grad-Rundumblick über den Hafen bieten.

In Dresden dagegen sind viele Bürger ja gerade nicht wirklich mit aktuellen Bauvorhaben einverstanden. In der sächsischen Landeshauptstadt wollen am heutigen Montag die Gegner der geplanten Waldschlösschenbrücke ihre Proteste gegen den umstrittenen Brückenbau fortsetzen. Die Demonstration soll ab 18 Uhr vom Denkmal „Goldener Reiter“ über die historische Augustusbrücke durch die Dresdner Altstadt bis zur Frauenkirche führen, teilte die Bürgerinitiative Welterbe Dresdner Elbtal mit. Mit dem Protestzug solle dazu aufgerufen werden, den Baubeginn für die Brücke auszusetzen und bis Oktober alternative Varianten vorzulegen. Nach dem Willen des Dresdner Regierungspräsidiums soll am 13. August Baubeginn für die Brücke sein. Die Unesco, die dem zwanzig Kilometer langen Elbtal bei Dresden erst 2004 den Welterbestatus zuerkannt hatte, will für den Fall des Brückenbaus den Titel wieder entziehen.

Zum Schluss noch einen Blick nach Bayreuth: Katharina Wagners „Meistersänger von Nürnberg“ bleiben bei den Festspielen nämlich umstritten. Auch für die zweite Aufführung der Richard-Wagner-Oper am Samstagabend gab es ein heftiges Buhkonzert ebenso wie kräftigen Beifall und Bravorufe. Katharina Wagner, die sich am Samstag sichtlich froh gelaunt den Publikumsreaktionen stellte, ist nach eigener Aussage noch nicht ganz glücklich mit ihrer Inszenierung. Es gebe noch „einiges zu verbessern“, hatte sie gesagt.

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