: Die Geschichte der Kammer
■ 1665: Die Seehandel treibenden Hamburger Kaufleute gründen die „Commerzdeputation“, Vorläuferin der Hamburger Handelskammer, die damit die älteste in ganz Deutschland ist.
■ 1710: Die Commerzdeputierten erhalten Sitz und Stimmrecht in der Hamburger Bürgerschaft.
■ 1735: Die Deputation bezieht Räume am Nikolaifleet. Im selben Jahr wird hier die Commerzbibliothek, die älteste Wirtschaftsbibliothek der Welt gegründet.
■ 1814: Während der „Franzosenzeit“ wird die Commerzdeputation in eine Handelskammer nach französischem Vorbild umgewandelt, die nach Abzug der Franzosen jedoch wieder von der Deputation abgelöst wird.
■ 1841: Die neue Börse am Adolphsplatz, der mittlere Teil der heutigen Börse, wird eröffnet und zugleich Sitz der Commerzdeputation.
■ 1867: Die Kommerzdeputation benennt sich in Handelskammer um.
■ 1880: Die Zahl der Mitglieder der Handelskammer wird von sieben auf vierundzwanzig erhöht.
■ 1907: Die Handelskammer erhält das Recht, auch die Industrie zu vertreten.
■ 1919: Ein neues Handelskammergesetz tritt in Kraft. Der Kammer wird das Recht zuerkannt, von allen im hamburgischen Handelsregister eingetragenen Firmen einen Jahresbeitrag zu erheben.
■ 1935: Die Industrie- und Handelskammer Hamburg wird Geschäftsstelle der „Wirtschaftskammer Nordmark“, die für Hamburg, Lübeck, Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Teile Nord-Hannovers zuständig ist.
■ 1937: Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz erweitert sich die Zuständigkeit der Hamburger Kammer auf Altona, Harburg, Wandsbek und Wilhelmsburg. Das langjährige NSDAP-Mitglied Joachim de la Camp wird im Rahmen der Gleichschaltung von Reichswirtschaftsminister Walther Funk zum Präsidenten der Kammer ernannt und setzt sich für die „Arisierung“ jüdischer Firmen ein.
■ 1943: Errichtung der „Gauwirtschaftskammer Hamburg“, die auch die Handwerkskammer und die Wirtschaftskammer Nordmark mit einschließt. Bei schweren Luftangriffen werden auch Teile des Börsengebäudes zerstört; die Commerzbibliothek verliert über 90 Prozent ihres Bestandes.
■ 1945: Rückbenennung in „Handelskammer Hamburg“ nach Kriegsende.
■ 1956: Durch Bundes- und Landesgesetz erhalten die Kammern wieder den Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft.
■ 1975: Gründung der Wirtschaftsakademie Hamburg unter Federführung der Handelskammer.
■ 1992: Eröffnung der Vertretung in Berlin. Es folgen Vertretungen in St. Petersburg (1993) und Kaliningrad (1994), Schanghai (2002) und Dubai (2006).
■ 2014: Erstmals in der Geschichte der Kammer ist in ihrem „Parlament“, dem Plenum, eine Oppositionsgruppe vertreten. Das Bündnis „Die Kammer sind wir“ bringt zwölf seiner 15 Kandidaten durch.
■ 2015: 350 Jahre Handelskammer Hamburg. MAC
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