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Mehr Zeit für Privates

AUSSTIEG CDU-Grande von Boetticher will zwar in die Wirtschaft, behält aber die Politik im Blick

Der über eine Beziehung zu einer 16-Jährigen gestürzte Landesvorsitzende und Spitzenkandidat der schleswig-holsteinischen CDU, Christian von Boetticher, steigt aus der Politik aus – vorerst. Dies machte er am Rande eines Parteitages seines Pinneberger Kreisverbandes am Samstag in Rellingen deutlich: „Die politische Karriere geht nicht weiter.“

Bereits tags zuvor hatte von Boetticher angekündigt, dass er zur Landtagswahl am 6. Mai nächsten Jahres nicht wieder kandidiere. Eine Rückkehr in die Politik kann er sich aber offenbar irgendwann vorstellen: „Es gibt ja den berühmten Satz ‚Sag’ niemals nie‘“, sagte er. Ein politisches Amt behält er deshalb: Mit 112 von 124 Stimmen wählte ihn der CDU-Kreisverband erneut zum Vizevorsitzenden.

Mitte August hatte von Boetticher auf starken Druck aus der Partei hin seine Spitzenämter aufgegeben. Zuvor war sein Verhältnis zu der Minderjährigen bekannt geworden. Auf dem Parteitag spielte die Affäre nun keine Rolle mehr.

Nach zwölf Jahren als Berufspolitiker strebt der Jurist von Boetticher einen Job in der Wirtschaft an und will erklärtermaßen „wieder mehr Zeit für das Privatleben“ haben. (dpa/taz)

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