LESERINNENBRIEFE :
Fünf Clevere
■ betr.: „Geheimpolizei am Mikrofon“, taz.nord vom 9. 1. 15
Menschen wie „Iris Schneider“ wird es immer geben: Die geheime Seite von Polizei, Geheimdienst und Staat wird nicht verschwinden. Diese Methoden kommen hier mal ans Licht. Aber auf eine aufgeflogene Agentin kommen vielleicht noch fünf oder sechs, die sich cleverer verhalten, die nicht auffliegen. Das ist doch der Punkt. Dass die Behörden immer noch versuchen, das Ganze runterzufahren, ist dann entsprechend entlarvend. Die würden wahrscheinlich so was nochmals tun. Vielleicht dann nicht beim Sender Kombinat, aber die Anweisungen und die Realität in solchen Einsätzen passen nie zusammen. Am Ende geht’s um Erkenntnisse und die hat auch Iris Schneider geliefert. Wirklich tolle Informationen waren wohl nicht dabei, aber fürs Puzzeln war genug dabei. ANDREAS_2020, taz.de
Menschliche Trojaner
■ betr.: „Geheimpolizei am Mikrofon“, taz.nord vom 9. 1. 15
Früher interessierten sich Personalchefs bei Neueinstellungen für mögliche Vorstrafen des Bewerbers. In nicht allzu langer Zeit wird es vermutlich große Datenbanken geben, in denen Staatsbedienstete und Mitarbeiter halbstaatlicher Unternehmen erfasst sind, die dann chancenlos für einen Nebenjob sind, weil kein Unternehmer menschliche Trojaner einstellen will. WXYZ, taz.de
Völlig neue Erkenntnis
■ betr.: „Biobauern machen’s selbst“, taz.nord vom 6. 1. 15
Na, da bin ich ja gespannt! Flexibilität ist schließlich auch ein Ziel, das FDP-Politiker verfolgen, wenn sie propagieren, dass der, der viel mehr Geld einbringt, auch viel mehr Rechte haben soll. Dass Bio-Bauern Menschen sind, die frei von Gier und Eitelkeit entscheiden, wäre eine völlig neue Erkenntnis. Sollten die GmbH-&-Co.-KG-Mitglieder vom Hamfelder Hof in zehn oder 20 Jahren dann, wenn die ersten Bauern ihre Höfe weiterverkauft haben, nicht fast so viele Skandale produzieren wie Käse und jedenfalls erkennbar weniger als herkömmliche Produzenten, wäre ich begeistert. MOWGLI, taz.de
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