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Habeck will Koalitionsoption schwarz-grün erhalten

GRÜNE Kieler Landesvorsitzender wehrt sich gegen Absagen an Bündnisse mit der Union aus Berlin

Zwischen Spitzengrünen im Bund und in Schleswig-Holstein ist Streit um mögliche Koalitionspartner ausgebrochen. Der Kieler Landtagsfraktionsvorsitzende Robert Habeck widersprach am Montag vehement den strikten Absagen der Bundestagsfraktionschefs Jürgen Trittin und Renate Künast an Bündnisse mit der Union.

Er betonte den eigenständigen Kurs der Nord-Grünen, die derzeit keine Koalitionsoption ausschließen wollen. Habeck rügte besonders die Äußerung Trittins, die Grünen sollten künftig sagen, dass sie die schwarz-gelben Regierungen „rückstandsfrei ablösen“ wollen. Diesen Begriff werde er im Wahlkampf nicht pflegen, sagte Habeck, der auch designierter Spitzenkandidat zur Landtagswahl am 6. Mai nächsten Jahres ist.

Im Gespräch mit dem Flensburger Tageblatt verwahrte sich Habeck energisch gegen „Bevormundungen aus Berlin“. Wenn das der Stil sei, werde das auf dem Bundesparteitag in Kiel im November zu heftigen Debatten führen.

Im Übrigen entscheide über mögliche Koalitionen ein Landesparteitag, für den Trittin kein Delegierter sei, betonte Habeck vor Journalisten in Kiel.

Die Nord-Grünen wollten sich nicht an Ritualschlachten beteiligen, sondern mit Argumenten einen sachlichen Wahlkampf führen, sagte Habeck.

Renate Künast hatte nach der Berlin-Wahl ihre Partei aufgefordert, Bündnisse mit der Union kategorisch auszuschließen. Berlin habe gezeigt, dass die Grünen-Wähler 150 Prozent Klarheit bräuchten. (dpa)

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