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Besteigung mit Geigen

KAMMERMUSIK-EXPEDITION Das Belcea Quartet spielt an sechs Abenden alle Streichquartette Beethovens

Ehrfurchtsvoll stehen sie davor, gut ausgerüstet sind sie, dass sie scheitern, ist vollkommen ausgeschlossen. Den „Mount Everest der Kammermusik“ zu erklimmen hat sich das Londoner Belcea Quartet an sechs über ein gutes halbes Jahr verteilten Abenden vorgenommen: alle sechzehn über einen Zeitraum von 30 Jahren entstandenen Streichquartette Beethovens bringen Corina Belcea, Krzysztof Chorzelski, Axel Schacher und Antoine Lederlin in der Laeizshalle bis Juni zur Aufführung. Eine musikalische Wahrheitssuche – zu der die allesamt unter 40-Jährigen sich nach 18 gemeinsamen Jahren nun reif genug fühlen, Substanzielles beizutragen.

Zum Auftakt morgen Abend stehen neben dem zweieinhalb Jahre nach den kühnen „Rasumowsky“-Quartetten entstandenen – nach seinen Pizzicati im ersten Satz so genannte und bisweilen als düster-verworren bezeichneten – „Harfen-Quartett“ zwei seltener gespielte Werke auf dem Programm, darunter das erste Quartett, das der damals 28-jährige Beethoven im Winter 1798/99 komponiert hat.

Am meisten freuen sich die Klassik-Echo-Preisträger aber auf den Anfang des nächsten Jahres: In der dritten Etappe ist deren Lieblingswerk, das Streichquartett Nr. 14, cis-Moll, op. 131 dran. Das nämlich ist nicht nur eine enorme Herausforderung an das ganze Ensemble, sondern dabei auch noch durchgehend für alle Stimmen interessant.MATT

■ So, 2. 10., 20 Uhr, Laeiszhalle (Kleiner Saal), Johannes-Brahms-Platz 1, Einführung um 18.45 Uhr; weitere Termine: 7. 12., 24. 1., 19. 3., 28. 4. und 17. 6.

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