Dinos in Uniform

INNERE SICHERHEIT Polizeigewerkschaft warnt in Niedersachsen vor Überalterung

Vor Überalterung der Polizei warnt die niedersächsische Gewerkschaft der Polizei (GdP). Das Durchschnittsalter der derzeit landesweit rund 22.000 PolizistInnen liege bei 48 Jahren, erklärte GdP-Landeschef Dietmar Schilff am Freitag in Hannover. Bis 2030 werden davon 11.000 PolizistInnen in den Ruhestand gehen.

Um den „Bestand“ zu halten, so Schilff, müssten bis dahin jährlich 700 neue PolizistInnen eingestellt werden. In Niedersachsen habe es 2011 bislang aber nur 600 Neueinstellungen gegeben. 2010 waren es nach Gewerkschaftsangaben 450.

Der „Kampf um die Köpfe“ ist dabei laut Schilff in vollem Gange: Um in der Konkurrenz um geeignete BewerberInnen zu bestehen, müsse das Land die Attraktivität des Berufs steigern. Konkret fordert die GdP mehr Aufstiegs- und Qualifizierungschancen, mehr Familienfreundlichkeit und ein besseres Gesundheitsmanagement. Bis zu zwölf Jahre müssten PolizistInnen warten, um in Niedersachsen in den gehobenen Dienst befördert zu werden. „Viele sehen angesichts dessen für sich keine Fortschrittsmöglichkeiten“, sagte Schilff. Ihre Forderungen hat die GdP bereits allen Landtagsfraktionen vorgestellt, Schilff zufolge mit „breiter Zustimmung“. Er geht fest davon aus, dass sich jetzt auch der oberste Dienstherr, Innenminister Uwe Schünemann (CDU), dem Programm annehmen werde.

Schünemann selbst ließ verkünden, er reagiere „mit Gelassenheit“. In den vergangenen Jahren habe man den Stellensockel um 800 auf die derzeit 22.000 Polizisten erhöht: Niedersachsen habe „so viele Polizisten wie nie zuvor in seiner über 60-jährigen Geschichte“. THA