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„Die Zuschauer wählen“

AUFBRUCH Die Shakespeare Company spielt letztmals im Provisorium – und nur, was das Publikum will

Peter Lüchinger

■ 53, Schauspieler ist Ensemble- und Vorstandsmitglied der Bremer Shakespeare Company

taz: Herr Lüchinger, erwarten den Zuschauer heute Abend eigens konzipierte Szenen?

Peter Lüchinger: Nein, wir werden Szenen aus 16 verschiedenen Inszenierungen anbieten. Da sind traurige und lustige bei.

Woher wissen Sie, dass die Zuschauer genau diese 16 Szenen sehen wollen?

Das wissen wir nicht.Wir nehmen die Stücke aus unserem aktuellen Spielplan. Die Zuschauer können dann acht Szenen auswählen. Aus „Macbeth“ und „Hamlet“ stehen dabei ebenso Passagen zur Auswahl wie beispielsweise aus Samuel Becketts „Warten auf Godot“ oder aus „Kabale und Liebe“ von Schiller.

Welche Inszenierung ist die älteste?

Ich glaube „Sommernachtstraum“, aber ich bin mir nicht sicher.

Wie viel Einnahmen erwarten Sie von dem Abend?

Wir freuen uns über jeden Cent, 5.000 Euro wären schon schön. Alles wird gesammelt und geht in den Topf für den Umbau.

Was bekommen Zuschauer, die eine Teilhaberschaft am neuen Theater erwerben?

Die Teilhaber werden auf einer Tafel mit dem Motto „Ich habe meine Traumrolle gefunden, damit werde ich Teilhaber der Shakespeare Company“ erwähnt. Bereits mit 20 Euro kann man diese Teilhaberschaft erwerben.

Machen Sie auf der Tafel Unterschiede aufgrund der Spendenhöhe?

Nein, da machen wir keine Unterschiede. Wir sind auf alle Menschen angewiesen.

Welche Stücke können Sie wegen der Umbau-Pause nicht spielen?

Zu 99 Prozent können wir in der Concordia und an den verschiedenen Orten in Bremen alles spielen. Es zeichnet die Shakespeare Company aus, dass sie an unterschiedlichsten Orten spielen kann. Interview: Maren Ewert

Theater am Leibnizplatz, „Am Ende wie Ihr es wollt“, Sa, 19.30 Uhr

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