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kurzkritikStarbucks hoch aufgeschäumt

Etwas nicht zu konsumieren, weil es nicht politisch korrekt ist, ist unbefriedigend. Viel mehr Spaß macht es, ein Produkt – oder in diesem Fall eine Café-Kette – abzulehnen, weil es den eigenen Ansprüchen nicht genügt.

Hoch waren die Erwartungen an den neuen Starbucks am Bremer Marktplatz. Exzellenter Kaffee, belegte Toastbrote, ein Gefühl von Welt. Doch weit gefehlt. Der Bacon auf dem „Egg-and-Bacon-Sandwich“ schmeckt vor allem nach Aroma. Die Sessel sind so tief, dass man an die Kante rutschen muss, um sich zu verstehen. Wegen der miesen Akustik reden alle in Bierzelt-Lautstärke. Und natürlich steht auch keine grenzcoole Schwarze mit literarischen Ambitionen hinter dem Tresen.

Hauptsache, der Kaffee ist gut. Er ist es nicht. Alle Getränke werden bei Starbucks in dickwandigen Bechern ausgeschenkt, wie sie auch gerne in Autohäusern als Werbegeschenke verteilt werden. Meine Bitte, den Humpen nur zur Hälfte mit Milchschaum aufzufüllen, wird eisern ignoriert. Genauso eisern ignoriere ich den Rat, noch einen Espresso dazu zu kaufen, um mein Getränk damit aufzumotzen. „Du bist hier nicht im Eiscafé“, sagt mein Test-Partner zu meinem Genörgel. Er hat so recht. Eiken Bruhn

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