: „Wie ein Speisemenü“
KURZVORTRAG Wozu Parks gut sind, erklärt Michael Werbeck auf einem „Science Slam“ in acht Minuten
■ 60, ist Landschaftsplaner und seit 22 Jahren beim Bremer Umweltsenator. Dort ist er für Parks und Events zuständig.
taz: Herr Werbeck, sind Parks ein Luxus?
Michael Werbeck: Nein, sie sind Grundlage des gesellschaftlichen Lebens für Jung und Alt. Kinder möchten dort spielen können. Ältere brauchen Sitzmöglichkeiten. Und auch junge Leute möchten Parks haben, in denen es kuschelige Ecken gibt, um dem demographischen Wandel entgegenzuwirken.
Ist das eine unmoralische Aufforderung?
Wenn man bei einem „Science Slam“ in wenigen Minuten ein Thema vorstellt, dann ist man mit einem Augenzwinkern dabei. Dennoch, junge Leute sind nicht häufig in Parks, weil es etwas Spießiges hat. Aber er kann romantische Räume bieten, um auch mal zu Zweit unbeobachtet zu sein.
Wie sollte ein Park sein?
Wie ein Speisemenü: Er muss lecker sein, vom Aperitif, einem schönen Tor im Eingangsbereich, bis hin zum Dessert. Das ist für mich der Spielplatz – etwas Süßes, Spritziges, wo Kinder sich wohlfühlen.
Gibt es dafür ein Rezept?
Man sollte Landschaftsarchitekt sein, um einen Park zu planen. Einen Eintopf kriegt noch jeder hin, für Entenbrust mit Kürbis-Chilli-Risotto, wie es im Rhododendronpark serviert wird, da braucht man einen Koch.
Und die Entenbrust-Parks liegen bei den Reichen…
Der Rhododendron-Park fällt vielleicht etwas raus. Die Wallanlagen und der Bürgerpark sind mitten in der Stadt. Knoops-Park, der Oslebshauser-Park oder der Schlosspark in Sebaldsbrück, das sind schöne Anlagen nah an Wohngebieten. Interview: JPB
Fünf Kurzvorträge zu Nachhaltigkeit: 17.30 Uhr, Haus der Wissenschaft, Sandstraße
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen