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„Der Geist der Beatles“

Die Kölner Kultband „Höhner“ speilt in Hamburg

Henning Krautmacher

54, ist seit 25 Jahren Sänger der Kölner Rockband „Höhner“. Nebenbei schreibt er Bücher über Irland oder das Kochen. Oder er malt.  Foto: dpa

taz: Herr Krautmacher, in Köln tobt seit dem 11. 11. der Karneval – was führt Sie da ausgerechnet ins schunkel-faule Hamburg?

Henning Krautmacher: Wenn die Rheinländer etwas öfter als zweimal machen, dann ist es Brauchtum. Seit zehn Jahren spielen wir regelmäßig auf der Reeperbahn und das ist immer ein kleines Highlight für uns. Denn hier haben schon unsere großen Vorbilder gespielt: Vor den Gigs hier gehe ich immer runter in den Kaiserkeller, den Geist der Beatles einatmen.

Wie ist das Publikum hier?

Gut drauf! In den ersten Jahren war die Hälfte aus dem Rheinland. Wir bitten bei den Konzerten ganz gerne mal um Handzeichen – inzwischen sind immer mehr Nordlichter dazwischen.

Gab es denn auch schon eine besondere Begegnung?

Ja klar, der HSV hat ja mit „Hamburg meine Perle“ auch so eine geile Hymne wie unser „Mer stonn zo Dir, FC Kölle“. Wir waren schon fest in den Plänen, mit Lotto King Karl bei einem Spiel des HSV gegen Köln gemeinsam aufzutreten. Leider ist es noch nicht dazu gekommen, weil immer andere Konzerte dazwischen kommen.

Warum bei einem Fußballspiel?

Aus einem ganz wichtigen Grund: Wenn wieder irgendwelche Ultras ihren Fanatismus nicht so ganz im Zaum halten können – da wollen wir gegensteuern, indem wir unsere Hymnen singen und zeigen, dass wir das Ganze sportlich sehen.

Was sollen Ihre Songs noch rüberbringen?

Wir haben gerade unser neues Album eingespielt: Ein Lied hat mit Entschleunigung zu tun. Ich selbst brauche sechs bis acht Stunden Schlaf. Aber dieser fromme Wunsch, wirklich der Entschleunigung zu frönen, wird salopp auf die Schippe genommen.  INTERVIEW: LEX

19 Uhr, Große Freiheit 36

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