VORMERKEN: Am Sonntag soll der Hände Arbeit ruhen (nicht nur an Streiktagen). Es ist der Tag der Einkehr
Am Sonntag solle sich der Mensch besinnen, fordern die Kirchen im Moment mal wieder eindringlich. Und das Besinnen kann einen dann auch an die eigene Endlichkeit erinnern. Gedanken, die sich der Mensch schon je gemacht hat und die in vielen künstlerischen Werken verarbeitet wurden, zum Beispiel bei Johann Sebastian Bach, von dem am morgigen Sonntag in der Schöneberger Zwölf-Apostel-Kirche um 10 Uhr die Kantate „Komm, du süße Todesstunde“ zu hören ist. Der Text wurde übrigens vom Juristen, Dichter und Oberkonsistorialsekretär Salomon Franck verfasst: Mächtig drängt es darin zum Sterben, um nur „bei Christo bald zu sein!“ Die Gewissheit, dann im Grab von den Würmern zerfressen zu werden, scheint belanglos. In barocker Spannung wartet man auf den Tod, vom Diesseits bereits abgewendet. So singt es sich dann: „Welt! deine Lust ist Last!“ Worüber man an einem Sonntag im November in einer Kirche sich besinnen kann, und trotzdem seine Lust zu haben auch an der Orgelmusik von Johannes Brahms, die an diesem Morgen gleichfalls zu hören ist. Einen Sonntag später findet das Konzert nochmals in der Kapelle auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in der Großgörschenstraße 12 statt (13.30 Uhr). KO
„Komm, du süße Todesstunde“: Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1 Sonntag, 18. November, 10 Uhr. Eintritt frei
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