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Nach dem Nazometer

„Schmidt & Pocher“ und eine mäßige vierte Sendung, in der sie Abschied von einem umstrittenen Gerät nahmen

Es kam dann doch zum Einsatz. Das Ding, das tagelang die Medien beschäftigt hatte, weil es benutzt wurde, um zu klären, ob Wörter wie „Gasherd“ grenzwertiges Vokabular seien. Das vom SWR-Intendanten als „Geschmacklosigkeit“ bezeichnet wurde – was die Aufmerksamkeit erhöhte, nach fallenden Quoten in Sendung zwei und drei.

Nun wanderte Schmidt, „Sonne, Mond und Sterne …“ singend, ins Studio. Zur Laterne umfunktioniert trug er es vor sich her: das Nazometer. Das war der Höhepunkt der Sendung. Danach ging es abwärts und fand seine Tiefpunkte in den Auftritten von Sabrina Setlur und Eckardt von Hirschhausen. Erstere mag noch komisch wirken, Pocher war es mit Witzen wie „Dein Hund heißt „Prada“, oder?“ – „Nein, Kenzo“, nicht. Von Hirschhausen erklärte, dass Aspirin aus Weidenrinde gewonnen werde, und amüsierte sich über die Vorstellung, dass ein Neandertaler sich ausgerechnet an einer Weide den Kopf stößt.

Was in der ersten Sendung unfertig war (Pocher zuständig für die Zoten, Schmidt für das Bildungsbürgertum), wirkt nun trotz Marktanteils von 13,4 Prozent etwas verbraucht. Dass die ARD gestern eine Mitteilung verschickte, in der stand, wie großartig „Schmidt & Pocher“ ankomme – der Hinweis, dass nicht alle davon überzeugt sind? PHM

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