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DIE WERBEPAUSESatanischer Tauschhandel

Goethes Doktor Faustus hat ihn vollzogen, zahlreiche Rockbands haben ihn besungen und ein paar eBay-Nutzer hatten ihn immerhin vor: den Verkauf der eigenen Seele. Einen guten Ruf genießt das satanische Tauschgeschäft nicht, in den gängigen Geschichten bereuen die Protagonisten den Handel zeitnah.

Vernünftig also, dass die klammen Fußballer vom 1. FC Union Berlin ihr Heiligstes – das traditionsreiche „Stadion An der Alten Försterei“ – nicht wahllos verramschen: „Wir verkaufen unsere Seele“, verkünden Plakate des Vereins mit Selbstverständlichkeit, um dann erhobenen Hauptes nachzusetzen: „Aber nicht an jeden.“ Nämlich nicht an Fußballkultur-Vernichter wie den Staatschef-Gigolo und AC-Mailand-Besitzer Silvio Berlusconi oder den Fifa-Papst, Verzeihung, -präsidenten Sepp „Fußballgottkönig“ Blatter. Und erst recht nicht an die Marketing-Überflieger vom Getränkehersteller Red Bull, die zwar erfolgreich die Formel 1 sponsern, sich aber höchst erfolglos in Fußballvereine einkaufen.

Es wird also nichts mit der „Red-Bull-Arena An der Alten Försterei“, nur Clubmitglieder und aktive Sponsoren können mit einer 500-Euro-Aktie (erinnert irgendwie an die taz-Genossenschaft, aber egal) zum Stadionbesitzer werden, mehr als zehn Stück gibt es pro Käufer auch nicht. Vielleicht sollte Red Bull stattdessen Segelsport sponsern: Die Schifffahrt ist schließlich voller Seelenverkäufer. DRÖ

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