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Die Suche nach den Brennstäben

SUPER-GAU Am Mittwoch jährt sich die Fukushima-Katastrophe zum vierten Mal. Die entstandenen Schäden in der Region sind noch lange nicht behoben

BERLIN taz/dpa | Alles gut in und um Fukushima? Bei Weitem nicht. Die Stichworte zu dieser Katastrophe lauten: Vulkanforschung, Trümmerteile, kontaminiertes Wasser, Eisring und Gastarbeiter.

Wie es aussieht, ist einzig die Sicherheit zumindest beim Essen einigermaßen gewährleistet – die japanischen Behörden prüfen Lebensmittel regelmäßig auf Radioaktivität; die Daten werden wöchentlich veröffentlicht. Zudem gibt die Provinzverwaltung Fukushima Verkaufsverbotslisten heraus.

Die Szenen rund um das AKW Fukushima Daiichi ähneln denen in Tschernobyl. Immer noch werden die geschmolzenen Brennstäbe vermisst; die Strahlung in den Reaktoren 1, 2 und 3 ist so hoch, dass nur mit ferngesteuertem Gerät gearbeitet werden kann. Zurzeit wird versucht, mithilfe von Gerät aus der Vulkanforschung nach den Brennstäben zu suchen. Man hofft, im Jahr 2020 mit der Bergung beginnen zu können.

Besonders schwierig gestaltet sich die weiter notwendige Kühlung der Reaktoren. Immer wieder gibt es Probleme mit eindringendem Grundwasser; die Rede ist inzwischen von 200.000 Tonnen kontaminiertem Wasser, das sondergelagert werden muss. Geschützt werden sollen die Reaktoren irgendwann durch einen unterirdischen Eisring. Bis zum Sommer 2016 soll das Problem laut Tepco gelöst werden.

Subunternehmen und Tarifprobleme

Besonders heikel ist die Situation für die beschäftigten Atomarbeiter. Neben den Strahlungsbelastungen wurden Logistik- und Tarifprobleme bekannt; auch ist nicht sicher, wer überhaupt in dem AKW arbeitet. Die Rede ist von Subunternehmen und angeheuerten Gastarbeitern. Zu rechnen ist mit dem Schlimmsten. Aber das trifft leider auf das gesamte Szenario dieses Super-GAUs zu. RENÉ HAMANN

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