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Zusammenhang mit Berliner Anschlägen?

BRANDANSCHLAG Die Göttinger Polizei prüft nach der Explosion am Gerichtsgebäude einen möglichen Zusammenhang mit Anschlägen der „Revolutionären Aktionszellen“ auf die Bahn in Berlin im Oktober

Täterhinweise und ein Bekennerschreiben zum Göttinger Anschlag am Wochenende gibt es bisher nicht

Nach dem vermutlich politisch motivierten Brandanschlag auf das Gerichtsgebäude in Göttingen prüfen die Ermittler einen möglichen Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Bahn in Berlin im Oktober. Es bestehe der Verdacht, dass die sogenannten „Revolutionären Aktionszellen“ (RAZ) für den Anschlag verantwortlich seien, sagte der Göttinger Kripo-Chef Volker Warnecke am Montag.

Diese Gruppierung ist nach Angaben des niedersächsischen Verfassungsschutzes in Hannover bislang nur durch Anschläge in der Hauptstadt in Erscheinung getreten. Konkrete Täterhinweise und ein Bekennerschreiben zur Tat am Wochenende gebe es allerdings noch nicht, sagte Warnecke.

Anlass für den Verdacht der Fahnder sei vielmehr die am Tatort auf eine Betonsäule geschmierte Buchstabenkombination RAZ. Bei dem Anschlag seien zudem ebenso wie bei Berliner Taten der Gruppierung Gasflaschen als Brandsatz verwendet worden.

Die Göttinger Staatsanwaltschaft ermittele wegen „Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion“, sagte Sprecher Hans Hugo Heimgärtner. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sei derzeit nicht eingeschaltet.

Zeugen hatten in der Nacht zu Samstag ein Explosionsgeräusch gehört und dann vor dem Eingang des Gebäudes, in dem Land, Amts und Arbeitsgericht untergebracht sind, meterhohe Flammen auflodern sehen. Dort waren zu einem Bündel zusammengefasste Butangasflaschen ausgebrannt.

„Die Täter sind dabei sehr professionell vorgegangen“, sagte Kripochef Warnecke. Ob tatsächlich die Revolutionären Aktionszellen für den Anschlag verantwortlich seien, müssten die Ermittlungen ergeben. Der Haupteingang des Gerichtsgebäudes wurde so stark beschädigt, dass er vorerst nicht mehr genutzt werden könne, sagte die Vizepräsidentin des Landgerichts, Cornelia Marahrens. (dpa)

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