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THEATER

betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

ESTHER SLEVOGT

Während wir alle schon sehnsüchtig unser Frühlingsoutfit betrachten, bevor wir uns schlotternd doch wieder in die gewohnten Wollverkleidungen wickeln, rückt das Osterfest heran. Für viele Bühnen heißt das „Festivaltime“, die Tanzfabrik zum Beispiel. Dort hat am 31.3. das Festival „Ostertanz 2015“ begonnen. Es wartet mit so renommierten Gästen wie Susanne Linke, Eszter Gál, Eva Karczag oder Mark Tompkins auf. In Workshops, sogenannten Showings (also Workshoppräsentationen) und Gesprächen wird ein Einblick in Fragestellungen und Ästhetiken des zeitgenössischen Tanzes geboten. Integrative Tanz-Pädagogik ist ebenfalls ein Thema des Festivals. Ein Gesprächs- und Performanceabend will Künstler untereinander und mit ihrem Publikum ins Gespräch bringen. Das breit aufgestellte Festival bietet Weiterbildungsprogramme für Profis, Einführungen für Interessierte, Workshops mit Stars der Szene also jede Menge Tanztheorie und -praxis (Tanz-Fabrik Berlin, 31. 3.–12. 4., alle Infos: www.tanzfabrik-berlin.de).

Und was noch? Das kleine Theater Acud in der Veteranenstraße kündigt die deutschsprachige Erstaufführung eines amerikanischen Stücks aus dem Jahr 1966 an. Worum geht’s in „Fragmente“? In einem heruntergekommenen Zimmer hausen drei junge Männer. Das Zimmer ist viel zu klein für die drei. Sie können sich nicht bewegen, sich aber auch nicht voneinander trennen und kleben also paralysiert aneinander fest. Bis … ja, das wird man dann erfahren, wenn man ins Theater geht. Der Autor des absurden Dramas, das heute ganz gut auf die „Generation Praktikum“ passt, ist inzwischen fast 90 Jahre alt und heißt Murray Schisgal. Seine Stücke waren einmal Broadway-Renner. Anfang der 1980er Jahre hat Schisgal außerdem das Drehbuch für den Hollywood-Welterfolg „Tootsie“ mit Dustin Hoffmann geschrieben. Wiederentdeckt und performt wird „Fragmente“ von einer Gruppe junger Schauspieler, die sich im vergangenen Jahr unter dem Label „mu:ngke ensemble“ zusammengetan haben. Regie führt Gabriel Strohler (Acud-Theater, 2., & 3. 4. jeweils 20 Uhr).

Ansonsten steht auf dem Spielplan der Schaubühne wieder Lars Eidingers, William Shakespeares und Thomas Ostermeiers „Richard III.“ auf dem Programm: der tollste aller Theaterbösewichte von einem der tollsten Schauspieler Berlins gespielt. (Schaubühne: „Richard III.“, 3., 4., 6. & 7. April, jeweils 19. 30 Uhr).

Das Ballhaus Naunystraße hat zu Ostern seine schrille Beschneidungskomödie „Vorhaut“ wieder ausgepackt. (Ballhaus Naunynstraße: „Vorhaut“, 2., 3., & 4. 4., 20 Uhr).

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