piwik no script img

ZWISCHEN DEN JAHREN: TRENDFORSCHER MATTHIAS MURKS VERKÜNDET WIE ÜBLICH SEINEN HORX

Wenn die Menschen zwischen Weihnachten und Silvester besinnlich aufs Jahr zurückschauen und sich Gedanken über die Zukunft machen, dann krabbelt der Trendforscher aus seiner Höhle, um mit hellseherischem Weitblick allerlei Prophezeiungen vor seinem staunenden Publikum auszubreiten. So hält es stets auch der weltberühmte Zukunftsforscher Matthias Murks, der soeben wieder seinen üblichen Horx verkündete. Hatte Murks in den letzten Jahren eine Zukunft aus „gelebter Sexualität“, „Seniorität“ und „Gärtnern“ vorhergesagt, so hat er jetzt in seiner Kristallkugel etwas ganz, ganz Neues entdeckt: „Retro“. Darauf muss man erst mal kommen! „Die Mode, die Musik, die Gedanken – alles dreht sich um eine Idealisierung der Vergangenheit, die angeblich besser war als die Gegenwart. Das wird weitergehen. Die Zukunft und das Nach-vorne-Schauende stehen nicht so hoch im Kurs“, sagte Murks der Nachrichtenagentur dpa. Ach, wäre es doch tatsächlich so. Dann würde die seit ungefähr 100 Jahren andauernde Retrowelle nicht jedes Jahr den Wahrsager Matthias Murks mit seinem Horx nach oben spülen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen