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Rückspiegel

Stell dir vor, es ist 68 – und wir gehen gar nicht hin! Stattdessen korrigiere ich Hefte am Esstisch, mit meinem Sohn auf dem Schoss.

Als ich damals im achten Monat schwanger war, bemerkte der Pfarrer in der Schule säuerlich, er finde es gar nicht gut, dass Lehrerinnen neuerdings heiraten dürfen. Und noch einige Jahre vorher riskierten meine Eltern, vom missgünstigen Hausbesitzer nach dem Kuppeleiparagrafen angezeigt zu werden, weil mein Freund bei uns übernachtet hatte. Ruhig ist es im 800-Seelen-Dorf im Schwarzwald, die Sit-ins, Teach-ins finden anderswo statt.

Trotzdem bin ich sicher: Wir können die Welt verändern, mein Sohn und ich!

Katalin Erat, taz-Genossenschafterin, Jahrgang 1942

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