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45 Grad im Schatten

Zuständig für die vom 'Sonntag‘ beschriebenen Veränderungen ist seit dem 1. April die „Abteilung Film und Video im Ministerium für Kultur der DDR“. Geleitet wird sie von Rainer Otto, dem bisherigen stellvertretenden Leiter der aufgelösten Hauptverwaltung Film. Der bisherige Leiter, Horst Pehnert, der etwa zehn Jahre lang für das Filmwesen, und auch für die Zensur, verantwortlich war, will jetzt wieder Journalist werden. Wir sind gespannt, welche Zeitung ihn schreiben läßt.

Von wegen Video gefährdet Kino. Zwar gucken immer mehr Leute zu Hause Videofilme - 1989 besaßen 5 Prozent mehr als 1988 einen Recorder, insgesamt sind es jetzt 43 Prozent aller Haushalte - , aber der Recorderbesitzer geht gleichtzeitg häufiger ins Kino als der Nichtbesitzer. Dies ergab eine Studie des Bundesverbandes Video, allerdings nur eine Stichprobenbefragung, weshalb das Ergebnis mit Vorsicht zu genießen ist. Interessant auch, daß laut Studie 33 Prozent der Recorderbesitzer noch nie ein Band in einer Videothek ausgeliehen haben.

Willkommen Zärtlichkeit: Der Roman von Fran?oise Sagan, im Original La Femme Fardee, wird zur Zeit in Griechenland verfilmt. Regisseur ist der aus Portugal stammende französische Filmemacher Jose Pinheiro, es spielen mit: Jeanne Moreau, Antony Delon, Desiree Nosbusch, Jacques Fabbrie, Laura Morante und Balduin Baas. Letzterer spielte in Fellinis Orchesterprobe den Dirigenten. „Auch jetzt spiele ich wieder einen Deutschen, der mit Musik zu tun hat“, so Baas zu seiner Rolle als Klavierbegleiter für Jeanne Moreau, die als Operndiva Arien schmettert. Die vertrackte Liebesgeschichte - Moreau und die geschminkte Frau (Morante) lieben den jungen Andreas (Delon) - spielt an Bord eines Luxusdampfers auf der Route Piräus-Mykonos-Kreta -Piräus. Billig wird der Film also nicht, Sagan soll 100.000 DM für die Rechte bekommen haben, die Kostüme stammen unter anderem von Ricci und Armani. In Paris soll im Oktober Start sein.

Preise vom Wochenende: John Dahls Film Kill me again bekam beim 9. Kriminalfilmfestival im französischen Cognac den großen Preis. Beim Frauenfilmfestival in Creteil gewann die ungarische Regisseurin Judith Elek mit Tutajosok (Gedächtnis eines Flusses). Ein Sonderpreis ging an Das Asthenische Syndrom von Kira Muratowa.

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