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Gespräche in Südafrika

■ Mandela und de Klerk vereinbaren Zeitplan für Verhandlungen / Gewalt in Natal soll eingedämmt werden / Putsch in Venda / Skandal um Todesschwadronen

Berlin (taz) - Eine historische Premiere in Südafrika: Zum ersten Mal traf der Präsident der Weißen, Frederik de Klerk, mit dem ANC-Vizepräsidenten Nelson Mandela zusammen. Sie redeten über die Probleme des Landes und vereinbarten einen Termin für die Aufnahme offizieller Verhandlungen. Dieser soll in wenigen Tagen bekanntgegeben werden.

An dem Treffen waren fünf Minister der Regierung sowie der ANC-Führer Ahmed Kathadra, der UDF-Generalsekretär Popo Molefe und UDF-Mitglied Trevor Manuel beteiligt. De Klerk erklärte hinterher, das Gespräch hätte zur „Herstellung eines besseren Verständnisses“ geführt. Die Regierung sagte zu, einen Untersuchungsauschuß zur Klärung der Vorfälle in Sebokeng einzurichten. Dort waren Donnerstag letzter Woche 13 schwarze Demonstranten von wildgewordenen Polizisten erschossen worden. Auch die anhaltenden Kämpfe in der Provinz Natal wurden besprochen. „Sehr reelle Fortschritte“ habe es gegeben, betonte Nelson Mandela.

Differenzen gab es aber in der Frage der „Homelands“. De Klerk beschuldigte Mandela, ein Treffen mit den sechs Homeland-Führern am Mittwoch durch Druck verhindert zu haben. Dies wurde jedoch von mehreren Homeland-Führern dementiert. Der Druck in den Homelands, wieder Teil eines demokratischen Südafrika zu werden, wächst: am Donnerstag wurde die Regierung des Homelands Venda vom Militär gestürzt. Eine neue Führung unter General Gabriel Ramushwana erklärte, man wolle Venda in das südafrikanische Staatsgebiet eingliedern.

Einiges Aufsehen haben unterdessen Enthüllungen des britischen Fernsehens erregt. Zeugen berichten, Außenminister Roelof Botha, Verteidigungsminister Malan und der Minister für Recht und Ordnung, Vlok, hätten direkte Verbindungen zu südafrikanischen Todesschwadronen gehabt. Geheime Operationen seien mit ihnen abgestimmt gewesen. Die Todesschwadronen waren im In- und Ausland aktiv. So wurde die ANC-Repräsentantin in Paris, Dulcie September, 1987 ermordet. In London gab es mysteriöse Bombenanschläge auf die ANC-Vertretung. Die Schwadronen sollen aus südafrikanischen Polizeibeamten bestanden haben.

D.J.

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