piwik no script img

Dritte Hölle der Experten

■ Warum mehr Straßen weniger Lärm bringen (s.S.18)

Wenn die sogenannten Experten zu Wort kommen, zucken die Bremer Bürger zusammen: Dann hat immer der Teufel seine Hand im Spiel. Experten haben den LKW-Fluß des Werksverkehrs für Daimler-Benz vorausberechnet: Seit Jahren donnert er jetzt unkontrolliert durch das einst gemütliche Hemelingen. Experten jagen seit Monaten die LKWs zum Güterverkehrszentrum durch Woltmershausen: Auf der Stromer Landstraße wackeln derweil munter die Fensterscheiben.

Da ist es verständlich, wenn für Straßenplanungen in der Neustadt oberste Vorsicht bei den Anwohnern angesagt ist. Wieder sind es diese Verkehrsplaner, die vorgeben, im Sinne der Bürger zu handeln. Dabei sind das Leute, die hinter ihren eigenen Prognosen hinterherplanen, die dann doch nicht eintreten oder doch ganz anders als vorausberechnet.

In der Neustadt wird die Temperatur jetzt schon mal aufgeheizt für die dritte Verkehrshölle Bremens. Die Mischung ist wieder Klasse: Verkehrsplaner, die weniger Verkehr, weniger Lärm und weniger Abgase durch breitere Straßen versprechen. Da ist ordentlich Zunder drin, Schwefel und Pech: Vielleicht knallt es ja endlich mal. Markus Daschner

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen