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Die Opfer der Opfer

■ betr.: „Wenn der Kopfschmerz weg ist...“, taz vom 14.9.93

Natürlich ist der Kopfschmerz „der“ deutschen Linken geringer – Micha Brumliks Sicht zwar vertraut, aber nicht geringer geworden. Sie ignoriert jenen großen Teil der Linken, der keineswegs die Ermordung der Juden durch die Deutschen verdrängte, im Gegenteil: das Wissen und die Erinnerung wachhielt und dennoch die Augen nicht davor verschließen konnte und wollte, daß die Opfer der Opfer nicht „erfunden“ werden mußten, daß das deutsch-philosemitische Schön- und Wegreden offenkundiger Fakten ein sehr viel gefährlicherer „Schoß“ war und ist als der vermeintliche (und partiell wohl auch tatsächliche) Antisemitismus „der“ Linken. Es gehört wohl auch in die Pathologie der jüngsten deutschen Geschichte, daß unter anderem jene, die kritischen und selbstkritischen Stimmen aus Israel ein Podium zu verschaffen suchten, weitgehend unwidersprochen des Antisemitismus bezichtigt werden konnten/ können. Dr. Robert Karge, Saarbrücken- Schafbrücke

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