: Galaktische Signaturen
Der US-Amerikaner Tara Siva über ein neues Zeitalter und wie ihn der Kalender der Maya in die vierte Dimension geleitet hat ■ Von Ulla Wohlwill
Das Ende der Welt kommt am 22. Dezember 2012 nicht. „Nicht wirklich“, meint Tara Siva, Berater und Medium aus den USA, derzeit aus Indien und Hawaii in Hamburg zu Gast. „Es wird eher eine Veränderung in der Art sein, wie die Erde vibriert.“
Ob dies in fünfzehn Jahren alle mitbekommen werden, weiß Tara Siva noch nicht. „Wenn man darauf hinlebt, wenn man sensibel genug ist, solche Wechsel wahrzunehmen, wird man es bestimmt merken. Für einige wird der Tag auch physische Veränderungen, ja, den physischen Tod bedeuten.“In jedem Fall, das hingegen weiß Tara Siva genau, ist der 22. Dezember ein Tag, der „eine neue Öffnung der Erde zur vierten Dimension“bringt, und das sei doch schon mal was, denn dadurch bekomme die Menschheit die Chance, sich neu nach ihrer Intuition und ihrem Herzen auszurichten.
Der 22. Dezember 2012 ist der letzte Tag des längsten Zyklus im Maya-Kalender. 26.000 Jahre dauert der Zyklus – so lange, wie unser Sonnensystem braucht, um sich um die Sternengruppe der Plejaden zu drehen. Dies haben die Maya vor rund 2000 Jahren dort, wo heute Mexiko ist, errechnet und herausgefunden, daß am 22. Dezember 2012 die Sonne mitten in der aus interstellaren Staubwolken gebildeten „Dunklen Spalte“der Milchstraße sitzt und dies nur der Beginn eines neuen Zeitalters sein kann.
Der Kalender der Maya, sagt Tara Siva, und er als international renommierter Maya-Kalender-Spezialist muß es wissen, ist „wie eine Landkarte der Evolution“, ein Orientierungsplan der Menschheit, wesentlich komplexer und vielseitiger als der plumpe gregorianische Kalender, der bloß vor und zurück und allenfalls die Menge der Tage zählt. „Der Maya-Kalender ist eine Art Horoskop, an ihm läßt sich auch die Qualität eines Tages ablesen.“Denn die Maya zählten nicht bloß die 365 Tage des Solarkalenders, sondern hatten auch einen 260-Tage-Zyklus (die Abbildung zeigt dessen schematische Darstellung), der den einzelnen Tagen sein „solares Siegel“gab und den Tagen sowie den Menschen, die an ihnen geboren wurden, zu einer „galaktischen Signatur“verhalf.
Der Clou daran: Dieses heilige System „ist nicht nur von Menschen mit einem starken Bezug zur Natur erfunden worden, sondern auch durch außerirdischen Einfluß entstanden“, ist Tara Siva überzeugt. Er selbst habe vor elf Jahren gemerkt, daß seine eigene Intuition „durch den Kalender gespiegelt wird“, deshalb habe er sich damit befaßt, ihn sowohl streng naturwissenschaftlich als auch per besagter Intuition zu deuten. Die Botschaft des Maya-Kalenders sei, die Erde nicht zu vernichten, sondern sie zu lieben und sich und seine Mitmenschen natürlich auch.
Schon in seinem früheren Beruf als Architekt in Kalifornien habe er sich bemüht, Häuser mit besonderem Bezug zur Erde und zu den Sternen zu bauen. Aber erst, nachdem er am Strand mit dem Ozean und den Delphinen kom-muniziert habe, habe er gelernt, in der vierten Dimension zu schwimmen, in der die Zeit nicht mehr linear, sondern eine Spirale ist und jeder Augenblick ewig und alles Vergangene gegenwärtig.
„Die Delphine haben eine besondere Verbindung zu den Sternen, durch sie habe ich begriffen, daß wir alle auch aus Wasser sind und die Erde ein Ozean ist.“Um seine Erkenntnisse zu verbreiten, ist Tara Siva nun erstmalig auf die „Lebensfreude“-Esoterik-Messe (siehe nebenstehender Kasten) eingeladen worden. „Ich fühle mich dort jedoch weniger als Lehrer denn als öffentlicher Besucher“, meint Tara Siva. Klar würden manche Leute mit ihren Heil- und Lehrmethoden dort auch untereinander in Konkurrenz stehen und einen „Ego-Trip“daraus machen. Damit wolle er jedoch nichts am Hut haben. „Dieses ganze Zeug mit der einen Lehre und der einen Religion – das ist doch bullshit.“
Übersetzter Vortrag heute, 20 Uhr, Curio-Haus; Eintritt 25 Mark.
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