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Ex-Guerilla gewinnt die Wahlen

FMLN bleibt stärkste Fraktion in El Salvador und stellt Bürgermeister der Hauptstadt

SAN SALVADOR taz ■ In El Salvador hat die frühere Guerillabewegung „Nationale Befreiungsfront Farabundo Martí“ (FMLN) die Parlamentswahlen gewonnen. Sie wird wahrscheinlich 31 von 84 Abgeordnetensitzen erhalten, während die rechtskonservative Republikanische Nationalistische Allianz (Arena), die bereits den Präsidenten stellt, auf 27 Sitze kommt. Wirkliche Macht wird die Linke zwar wohl nicht bekommen, weil die dritte Kraft in der Nationalversammlung, die Militärpartei PCN, mit 16 Sitzen vertreten ist. In der Vergangenheit hat die PCN Arena oft genug zur absoluten Mehrheit verholfen. Doch der Sieg der FMLN hat psychologische Wirkung.

Auch bei den zeitgleich stattfindenden Kommunalwahlen hat die FMLN Beachtliches vorzuweisen. 7 von 14 Bezirkshauptstädten hat sie – allein oder mit Koalitionspartner – gewonnen, während Arena nur auf 5 kommt. Besonders wichtig ist der Sieg von Carlos Rivas Zamora in der Hauptstadt San Salvador. Dieser hatte erst im November die Kandidatur des populären Héctor Silva übernommen. Dass sich der völlig unbekannte Rechtsanwalt Rivas gegen seine populäre Arena-Konkurrentin Evelyn Jacir de Lovo durchsetzen konnte, ist für viele ein Indiz, dass politische Argumente eben doch mehr zählen als reines Charisma.

Die nächste Präsidentschaftswahl findet erst im Jahre 2004 statt. Alle Parteien stehen vor der schwierigen Aufgabe, die rund 60 Prozent der Bürger, die nicht zur Urne gegangen sind, von sich zu überzeugen. Denn die beiden Volksparteien sind in Wirklichkeit keine: Die FMLN-Fraktion repräsentiert rund 14 Prozent der Wähler, die Arena-Fraktion 13 Prozent. ISABEL GUZMÁN

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