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Ein Störfall wird „heruntergefahren“

■ Seit Monaten wird der Untersuchungsbericht über den Hamm–Uentroper Reaktor–Störfall zurückgehalten / Bodenproben ergaben hohe Strontium–Werte

Aus Düsseldorf Petra Bornhöft

Nach Informationen der taz soll heute der Untersuchungsbericht der Düsseldorfer Landesregierung zum Störfall im Thorium–Hochtemperaturreaktor Hamm–Uentrop veröffentlicht werden. Damit würde zweieinhalb Monate nach dem ministeriell verkündeten „Abschluß der Arbeiten am Untersuchungsbericht“ die Öffentlichkeit erfahren, warum und in welchem Ausmaß am 4. Mai Radioaktivität ausgetreten ist. Der Bericht des Leiters der von Wirtschaftsminister Jochimsen (SPD) eingesetzten Sonderkommission, Ministerialdirektor Georg Pitz, ist mehrmals gestoppt und umgeschrieben worden. Zuletzt soll Freitagabend die Drucklegung unterbrochen worden sein. Fast zwei Monate lang war der nordrheinwestfälische Reaktor abgeschaltet, nachdem das Freiburger Öko–Institut Ende Mai den Störfall bekannt gemacht hatte. Die VEW als Betreiber und die Aufsichtsbehörde drohten sich wechselseitig mit Gerichtsverfahren. Schließlich blieb kaum etwas übrig von Jochimsens Vorwurf, die VEW habe den Störfall „vertuscht“. Beamte des Ministeriums hatten entweder geschlafen oder in Absprache mit der VEW die Mitteilung nicht weitergegeben. Umgekehrt verzichtete die VEW auf eine Schadensersatzklage und strich die schärfsten Vorwürfe an den Minister aus der „Chronologie der Ereignisse“ heraus. Fortsetzung auf Seite 2

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