: Neuer Widerstand bei WAA–Blockadetage
■ Grüne rufen zur Beteiligung an Blockadeaktionen auf Gewaltdiskussionen sollen nicht von Demo–Inhalten ablenken
München (taz) - „Neue Formen des Widerstandes sollen an diesen Tagen entwickelt und praktiziert werden“, erklärte gestern ein Sprecher des BIWAK–Büros in Regensburg zu den geplanten Blockadetagen am 15. und 16. Oktober. Die Blockadeaktion soll die gesamte Infrastruktur der Wiederaufbereitungsanlage verdeutlichen, also Transportwege sowie die am Bau beteiligten Firmen, Justiz und Polizei. Außerdem wollen die Blockierer Druck auf die Betreiber der WAA, in erster Linie Bundesregierung und Großkapital, ausüben. „Darauf daß die WAA eventuell durch Wahlen verhindert wird, können, wir nicht warten“, betont Joachim von der Regensburger Blockadegruppe. Zur leidigen Gewaltfrage hieß es: Man sei nicht bereit, in die von Politikern und Medien immer wieder forcierte Gewaltdiskussion einzusteigen. Damit werde nur versucht, von den alltäglichen Schäden durch AKWS und die WAA abzulenken und die ständige Gewaltausübung des Staates durch seine Ordnungsträger zu vertuschen. „Eine Distanzierung, wie es sich vielleicht mancher wünscht, wird es nicht geben“, so der Sprecher. Auseinandersetzungen mit der Polizei wolle man auf jeden Fall aus dem Weg gehen, die Aktionen aber trotzdem konsequent durchführen. Auf rege Beteiligung an den Aktionen hofft auch das grüne Bundestagsmitglied Wolfgang Daniels, da in allen Bundesländern außer Bayern nächste Woche Herbstferien sind. Die Oberpfälzer Grünen unterstüzen die Blockadetage, auch Mitglieder der grünen Bundestagsfraktion werden mit von der Partie sein. Die Grünen rufen speziell zu einer „Trödelblockade“ auf, für die alte Fahrräder und ein altes Kanapee gesucht werden. Auch einige Bauern wollen sich an den Blockaden beteiligen. (Infos zu den Blockadetagen beim Anti–WAA–Büro Tel.: 09431/ 1029 täglich ab 14.00 Uhr)
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