: Subventionsbetrug in Bergkamen
Bochum (taz) - Der Geschäftsführer der Bergkamener Berufsausbildungsgesellschaft (BBG), Friedhelm Böning ist seit Dienstag vergangener Woche beurlaubt, seit November 86 ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn. Herrn Böning wird vorgeworfen runde 6,5 Millionen DM Schulden erwirtschaftet zu haben. -Subventionsbetrug, Verschwendung öffentlicher Gelder und persönliche Bereicherung werden ihm vorgeworfen. Die BBG, deren Gesellschafter die Städte Bergkamen und der Kreis Unna sind, ist eine überbetriebliche Ausbildungsstätte, die Fortbildungs– und Umschulungsmaßnahmen, hauptsächlich für Jugendliche durchführt. 1.000 Jugendliche und ca 300 pädagogische– und Verwaltungsmitarbeiter bangen nun um ihre Perspektive, denn für Jugendliche hat die Bergbaustadt Bergkamen wenig Arbeitsplätze zu bieten. Außer der Firma Schering gibt es keine Großbetriebe. Die BBG sollte neben der Aus– und Fortbildung der Jugendlichen durch Entwicklung von „Projekten“ für Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen sorgen. Oberstadtdirektor Brüggemann will die BBG „nach Möglichkeit erhalten „ und ist sich darin mit dem Kreis Unna, dem BBG Aufsichtsrat und den politschen Parteien einig. Doch die Möglichkeiten sind gering, denn neben dem „abgeklärten Schuldenberg“, so Brüggemann ,“dürfen keine neuen Schulden auflaufen.“ Damit das nicht passiert, sparen die Gesellschafter, wo sie können. So weiß der bei der BBG angestellte Sozialpädagoge Bernd Mühle „werden erstmal die Märzgehälter für die Mitarbeiter netto, d.h. ohne Arbeitgeberanteile ausgezahlt.“ coka
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