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Jetzt droht Botha der Opposition

■ Nach dem Wahlsieg will der Staatspräsident die Geldzufuhr der Anti–Apartheid–Bewegung aus dem Ausland stoppen

Von Hans Brandt

Johannesburg (taz) - „Wir werden hart vorgehen gegen außerparlamentarische Organisationen und deren Finanzierung durch das Ausland“, warnte Apartheidchef Botha am Donnerstag in einem TV–Interview. Damit bestätigte er die schlimmsten Befürchtungen der Widerstandsgruppen, die schon vor der Wahl erneut verschärfte Repressionen vorausgesagt hatten. Mit dem Angriff auf ihre ausländischen Geldmittel wird die Opposition besonders empfindlich getroffen, da sie einen beträchtlichen Teil ihres Budgets ausmachen. Auch gegen die Opposition verübte Verbrechen werden wohl zunehmen. Anzeichen dafür ist der in der Wahlnacht am Mittwoch verübte Bombenanschlag auf das Johannesburger Hauptquartier des 700.000 Mitglieder starken Kongresses südafrikanischer Gewerkschaften (COSATU). Die offensichtlich von Experten gelegten Bomben beschädigten tragendende Elemente des Gebäudes dermaßen, daß das Gewerkschaftshaus vorläufig geschlossen werden mußte.Selbst wenn das Gebäude nicht abgerissen werden muß, werden die COSATU–Gewerkschaften ihre Büros wohl mehrere Wochen lang nicht benutzen können - ein schwerer Rückschlag für eine Organisation, auf die sich große Teile des Widerstandes konzentrieren. Schon vor den Wahlen hatte die Regierung mit der Untersuchung der Finanzen von schätzungsweise 80 oppositionellen Organisationen begonnen, darunter Menschenrechtsorganisationen, alternative Stiftungen, Bürgerinitiativen und Jugend– und Kirchengruppen. Seit einigen Jahren nimmt der Geldfluß für Anti–Apartheid–Gruppen aus dem Ausland ständig zu. In einem regelrechten Wettbewerb versuchen beispielsweise Vertreter westlicher Regierungen, Millionenbeträge in Südafrika zu verteilen. Der Vereinigten Demokratischen Front (UDF), dem mit mehr als 700 angeschlossenen Gruppen größten oppositionellen Bündnis, wurde Ende letzten Jahres die Annahme ausländischer Mittel verboten. Seit Mittwoch versucht die UDF, diese Anordnung der Regierung vor Gericht rückgängig zu machen. Die wichtigsten beiden Quellen seien die schwedische Arbeiterbewegung und eine kirchliche Organisation in den Niederlanden.

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