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Stahlkocher lassen Blüm abfahren

■ Regionale Stahlkonferenz fordert „gemeinsame Kraftanstrengung zur Lösung der Strukturkrise“

Aus Duisburg Petra Bornhöft

Das erste Bad des designierten Chefs der nordrhein–westfälischen CDU, Norbert Blüm, in der Menge wütender Stahlarbeiter dauerte nur drei Minuten. Auf dem Wege zur regionalen Stahlkonferenz in der Duisburger Rhein–Ruhr–Halle fragte Blüm Stahlkocher: „Wie gehts?“. Von hinten die Antwort: „Beschissen, was fragt der Igel so blöd?“. Immerhin ist es seit Monaten bekannt, daß rund 30.000 Arbeitsplätze in der Stahlindustrie vernichtet werden sollen. Davon betroffen sind zwölf Städte. Deshalb reihten sich gestern Kommunalpolitiker „in den Kampf ums Überleben ein“, wie Duisburgs OB Krings zum Auftakt der Konferenz mit Gästen aus Bund, Land, Arbeitgeberverbänden und IG Metall sagte. Blüm, häufig unterbrochen (“Blümi go home“), unterbreitete Rau ein Bündnisangebot: „Laß uns zusammen werben, lieber Johannes, für dieses Land.“ Praktisch nichts fiel ihm ein zu der von Bürgermeistern vorbereiteten Res gemeinsame „Stahlrunde“ solle „ein auf allen Ebenen abgestimmtes Stahlkonzept“ erarbeiten und Maßnahmen zur „Erschließung neuer Produktions– und Beschäftigungsfelder vornehmlich durch die Stahlkonzerne“ oder zur „sozialen Abfederung des unumgänglichen Kapazitätsabbaues“ beschließen. Ministerpräsident Johannes Rau, wie stets „zuversichtlich, gemeinsam den Strukturwandel nach vorn zu gestalten“, appellierte wohl an Unternehmen und Bundesregierung, sich „nicht aus der Verantwortung zu stehlen“. Ohne Chance blieb der Antrag der grünen und alternativen Ratsfraktionen, die eine IG Metall–Petition zur Vergesellschaftung forderten.

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