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■ VerzähltBetr.: Volkszählung

HLT R Ganze 135 leere Volkszählungsbögen erbeutete die Polizei am Mittwoch während einer Durchsuchung von vier VoBo– Sammelstellen und fünf Kontaktadressen der Vobo–Initiativen in Hannover. Am gleichen Tag hatten allein 5.000 Boykotteure ihre Bögen in den „Altpapiersammelstellen“ abgegeben. Die Gesamtzahl von 25.500 leeren Zählbögen entspricht „knapp fünf Prozent der hannoverschen Bevölkerung“, freuen sich die Initiativen. Nur mit Mühe gelang es sechs Personen aus Böblingen, bei der Polizei eine Selbstanzeige wegen des Besitzes von Boykott– Flugblättern und Spraydosen aufnehmen zu lassen. Erst nach stundenlangen Verhandlungen ließen die Wachtmeister sich von der Notwendigkeit einer Hausdurchsuchung überzeugen. Die sechs Leute hatten mit der Selbstanzeige auf eine vorher erfolgte Durchsuchung bei einer Volkszählungsgegnerin reagiert. 600 DM Geldstrafe muß ein 20jähriger aus Paderborn wegen Beihilfe zu Amtsanmaßung blechen. Auf dem Beifahrersitz seines Autos hatte die Polizei ein Flugblatt des Stadtdirektors gefunden. Darin bat der Spitzenbeamte um Übersendung der ausgefüllten Bögen nach Wiesbaden, weil die Paderborner Computer nicht für maschinenlesbare Auswertung geeignet seien. Erfolglos blieb der Widerspruch eines Urkundenbeamten gegen seine Bestellung zum Zähler in dem Dorf Ettleben. Das Verwaltungsgericht Würzburg lehnte die Bedenken wegen mangelnder Anonymität ab. Bei „lebensnaher Betrachtung“ sei nicht zu erwarten, daß „ausgerechnet solche Personen, die sonst ihre Vermögenszahlen verschweigen oder verschleiern, nun bei der Volkszählung plötzlich richtige Angaben machen“. taz–Vobo–Telefon: täglich von 11–15 Uhr, 030–4609–203/236 FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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