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Bayer: Harte Linie

Köln (taz) - Der etwas souveränere Umgang, dessen sich die Vorstände einiger größerer Aktiengesellschaften gegenüber ihren „Kritischen Aktionären“ befleißigen, ist beim Leverkusener Chemiemulti Bayer AG noch nicht eingekehrt. Dies wurde auf der gestrigen Jahreshauptversammlung deutlich. Die Anträge der Aktionärs–Opposition - etwa die Dividende zugunsten von Umweltschutzmaßnahmen auf 7 DM zu kürzen - wurden aufgrund von Formfehlern gar nicht erst zugelassen. Und gegen Vorwürfe der Kritischen Aktionäre, Störfälle zu spät zu melden, durch Verklappung die Nordsee zu belasten oder AIDS– infiziertes Blutserum noch nach dessen Entdeckung weiterzuverkaufen, hatte sich die Firmenleitung bereits Wochen vor der Versammlung mit Widerrufs– Klagen zur Wehr gesetzt. So wurden auch die gestrigen Reden der Kritiker, deren prominenteste die Grüne Jutta Ditfurth und deren sachkundigster Axel Köhler–Schnura sind, vom Vorstandsvorsitzenden Strenger abgekanzelt: „Die mißbrauchen die Aktionärsversammlung zu diffamierenden Äußerungen und Aktionen.“ Da unterhielten sich die 7.000 anwesenden Aktionäre lieber darüber, daß das Unternehmen im vergangenen Jahr weltweit 57 Milliarden DM umsetzte und deshalb den 320.000 Anteilseigner für deren 60 Millionen Aktien (54 Mio. davon in der Hand von Großaktionären) eine Dividende von 10 DM/Stück auszahlen konnte. coka

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