: Warnung vor Hamadei–Befreiung
Berlin (taz) - Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden soll nach einer Vorabmeldung des Stern den Krisenstab der Bundesregierung vor der Anreise eines libanesischen Kommandos gewarnt haben. Die sechsköpfige Gruppe soll, so der „Warnhinweis“ des BKA, angeführt von Harb Nasser, einem 25jährigen Freund des mutmaßlichen Flugzeugentführers Mohammed Ali Hammadei, den Libanon „Richtung Zypern via Damaskus“ verlassen haben. Nasser, der im Juni 1985 gemeinsam mit Hamadei eine TWA–Maschine entführt haben soll, gilt laut derselben Quelle als „Experte für die Herstellung von Autobomben“. Als weitere Mitglieder des Kommandos wurden der 27jähriger Libanese Fawaz A.I. genannt, der 1982 bereits in Berlin einen Asylantrag gestellt hatte, und der 43jährige Musa J.A.R., der bereits einmal von der Grenzpolizei Bebra festgenommen und wieder abgeschoben wurde. Ein weiterer Mitreisender soll ein im Libanon als Held gefeierter Hussein A. sein, der 1985 zusammen mit 390 palästinensischen Gefangenen gegen drei israelische Soldaten ausgetauscht wurde und heute Mitglied der schiitischen Amal Miliz sein soll. Während aus Bonn keine Bestätigung für die Meldung der Illustrierten über den „Warnhinweis“ des BKA zu bekommen war, erklärte der Frankfurter Polizeipräsident Karlheinz Gemmer, daß seine Beamten auf Grund „wenig verifizierbarer Drohungen“ in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden seien. k.k.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen