: D O K U M E N T A T I O N „Keine Krokodilstränen mit der CDU vergossen“
■ DDR–Friedensgruppen distanzieren sich von Aktivitäten der Ost–Berliner Friedensbewegung
Am 13. Oktober meldeten westdeutsche Radio– und Fernsehstationen, daß sich Mitglieder der Berliner Unabhängigen Friedensbewegung mit Abgeordneten der CDU–Bundestagsfraktion getroffen haben. Weggelassen wurde, daß es sich lediglich um ein Treffen mit Vertretern von zwei Berliner Friedensgruppen handelte. Wir, eine Reihe von Mitgliedern anderer Gruppen der Berliner Unabhängigen Friedensbewegung, distanzieren uns von diesem tete a tete mit Vertretern einer Partei, die die westliche Nachrüstung befürwortet und mit durchgeführt hat und auch in neuerer Zeit sich als Hemmblock der Abrüstungsverhandlungen zwischen den Supermächten profiliert. Wir wollen nicht zusammen mit einer Partei Krokodilstränen über Menschenrechtsverletzungen in der DDR zerdrücken, die andererseits eine menschenverachtende Asylpolitik befürwortet und (mindestens zu großen Teilen) brutale Diktaturen wie in Südafrika und Chile unterstützt. Politische Gespräche sind für uns nur mit Parteien, Gruppen und Bewegungen möglich, die wenigstens Ansätze zur Abwendung von der alten Abschreckungs– und Bedrohungsideologie zeigen, ganz zu schweigen von einem Engagement für die Menschenrechte, wo immer sie verletzt werden, in Ost oder West. Mitglieder der Umwelt–Bibliothek Berlin Friedenskreis Friedrichsfelde Gruppe Gegenstimmen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen