: taz als BKA–Kulisse
■ BKA–Bericht in der Tagesschau
Es ist schon erstaunlich, wieviele Unwahrheiten und Einseitigkeiten die Tagesschau–Redaktion wissentlich in 40 Sekunden zu verbreiten versteht. Nachdem am Samstag um 18 Uhr fast ausschließlich verkürzte Agenturmeldungen über den Sender gegangen waren, obgleich die taz Bochum ausführlich den Ablauf der BKA–Aktion geschildert hatte, protestierte die Redaktion bei der Kölner und der Hamburger Tagesschau– Redaktion. Aus Hamburg hieß es unwirsch: „Warten Sie die Sendung um 20 Uhr ab, da kommt ein Reporterbericht.“ Seltsam, es wurde zwar in den Redaktionsräumen gefilmt, aber weder war ein Reporter dabei noch hatte Herr Möller (Tagesschau Karlsruhe, vermutlich Vorzimmer von Generalbundesanwalt Rebmann) in Bochum angerufen. Unterlegt mit Bildern aus dem taz–Büro, schilderte Reporter Möller die Großaktion aus der Sicht von Bundesanwaltschaft und BKA. Die Kölner Redaktion - sie hatte das Sendematerial und die Informationen aus Bochum organisiert - traute ihren Augen und Ohren nicht. „Starkes Befremden“ äußerte man gegenüber der taz. Auch die für den Bericht Verantwortlichen in Hamburg räumten ein, daß sie einen „BKA–Bericht“ präsentiert hatten. Ein Redakteur zur taz: „Ich halte es nicht für falsch, daß wir einen BKA–Bericht gesendet haben. In 40 Sekunden können wir nicht alles machen.“ Petra Bornhöft
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