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Dublin untersucht Mord in Nordirland

Dublin (taz) -Die irische Regierung hat am Montag eine Kommission eingesetzt, die den Tod des 23jährigen Aidan McAnespie untersuchen soll. McAnespie war am Sonntag im Grenzgebiet der nordirischen Grafschaft Tyrone von einem britischen Soldaten durch einen Schuß in den Rücken getötet worden. Die Entscheidung der irischen Regierung, zum ersten Mal einen Vorfall in Nordirland eigenständig zu untersuchen, drückt das tiefe Mißtrauen gegenüber der britischen „Sicherheitspolitik“ in Nordirland aus und hat die Spannungen zwischen London und Dublin weiter verschärft. McAnespie war am Sonntag auf dem Weg zu einem Fußballspiel in Südirland. Er hatte den Grenzkontrollposten der britischen Armee bereits passiert, als ihn der Schuß aus dem Maschinengewehr traf. Ein Sprecher der britischen Armee gab später bekannt, daß sich bei der Wachablösung und der Übergabe des Gewehrs versehentlich mehrere Schüsse gelöst hätten. Unabhängige Zeugen widersprachen dieser Version. Sie sagten aus, daß der 23–jährige durch einen einzigen gezielten Schuß getötet worden sei. McAnespie lebte zwar in Nordirland, arbeitete aber im Betriebsrat einer Geflügelfirma in Südirland und mußte die Grenze daher täglich überqueren. Ralf Soltscheck

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