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Eiertanz

■ FDP für Sanktiönchen gegen Südafrika

Berlin (taz) - „Druck machen“ nennen es die FDP–Bundestagsabgeordneten Baum und Hirsch, „mehr Sanktionen verhängen“ SPD–Politiker wie Verheugen. Lächerlich sind die jetzt in den etablierten Parteien diskutierten Maßnahmen gegen das Apartheid–Regime in jedem Fall. Oder glaubt man ernsthaft, die verbohrten Rassisten in Südafrika mit der Einführung der Visumspflicht für Südafrikaner, der Begrenzung ihres Botschaftspersonals oder dem Entzug der Landerechte für ihre Fluggesellschaft beeindrucken zu können? Trotz erdrückender Beweise, daß das Apartheid–Regime weniger denn je dazu bereit ist, auf die Forderungen der schwarzen Bevölkerungsmehrheit einzugehen, sehen sich die Südafrika–Reisenden Baum und Hirsch noch nicht einmal in der Lage, weitreichende und bindende wirtschaftliche Sanktionen zu fordern. Statt dessen geben sie ihrer „großen Besorgnis“ Ausdruck und fordern eine neue Südafrika–Politik. Den schwarzen Südafrikanern helfen diese oft wiederholten salbungsvollen Worte nicht: eher deutschen Banken und Wirtschaftsunternehmen. Vielleicht wird sich der Bundestag jetzt sogar zu „Sanktiönchen“ durchringen können. Aber zu wirklichen Wirtschaftssanktionen sei man nicht bereit, weil, so Kohl, darunter ja in erster Linie die Schwarzen zu leiden hätten. Hunderte von schwarzen Besuchern aus Südafrika sehen das anders, aber Kohl weiß besser, was für sie richtig ist. mf

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